Man hat die Wahl, entweder mit dem Safari-Bus oder im eigenem Auto den Park zu durchqueren. Ich entschied mich fürs eigene Auto, weil ich dann anhalten kann, wo und wann ich will. Es ist schon sehr beeindruckend, durch die 16 Zonen der Tierwelt zu fahren. So nah, ohne Zäune kommt man an die Tiere sonst nicht heran. Wenn Giraffen kurz vor dem Autokühler den Weg queren, sieht man nur die Beine. Erst wenn man sich nach vorn beugt, kann man das ganze Tier optisch erfassen.
Im Bereich der Tierwelt gibt es: Savanne Afrika (hier auch die Varis und Siamangs), Zululand Afrika, Streichelspaß Europa, Angolaland Afrika, Prärie Amerika, Tundra Russland, Amazonien Südamerika (Klammeraffenanlage), Dschungelland Asien (Gibbon-Insel), Zuchtgruppenanlage, Königreich der Löwen, Land der Bengalen, Weiß̧e Löwen, Kalahari-Ebene Afrika (Mantelpaviane), Wallabyland Australien, Botsuana-Land Afrika und Elfenbeintal. Am Ende der Tierwelt erreicht man einen Parkplatz, und es ist egal, ob man mit dem Safari-Bus oder dem eigenem Auto fährt, von hier kommt man zu Fuß in die Affenwelt. Sehr schön angelegt ist die Menschenaffeninsel mit einer großen Schimpansengruppe. In den folgenden, teilweise begehbaren Affengehegen leben: Gehaubte Kapuziner, Grünmeerkatzen, Guerezas, Braune Makis, Kattas, Lisztaffen, Totenkopfaffen und Hanuman-Languren. In einem Affenfreigehege leben Berberaffen, die sich mit den Besuchern necken und auch mal den einen oder anderen Gegenstand, zum Beispiel eine Mütze oder eine Brille, stibitzen. Die ständig anwesenden Pfleger sorgen für eine ordnungsgemäße Rückgabe.
Weitere Bereiche sind die Wasserwelt, die Freizeitwelt, die besonders von den Kindern geschätzt wird, und die Safari-Lodges. Hier kann man übernachten und am Abend oder frühen Morgen den Tierstimmen lauschen.
Insgesamt sollen es 1500 freilebende Tiere auf einem 10 Kilometer-Trip sein. Neben diesen erlebnisreichen Touren durch den Park sieht sich die Institution auch dem Artenschutz verpflichtet. So konzentriert sich die Arbeit auf die Forschungsprojekte Affen und Breitmaulnashorn sowie Giraffen und Elefanten. Die notwendig gewordene Umsiedlung von Spitzmaulnashörnern aus dem Etosha Nationalpark in benachbartes Farmland wurde vom Serengeti-Park, der Niedersächsischen Lotto-Bingo-Stiftung, dem Deutschen Primatenzentrum Göttingen, der Gesellschaft der Freunde der Tierärztlichen Hochschule Hannover, dem Namibianischen Umweltministerium und der E.R.C.A. Fondation unterstützt, finanziert und durchgeführt.
Der Serengeti-Park ist gut durchorganisiert. Die Flächen sind sauber und die Tiere machen einen gepflegten Eindruck. Bei vielen Tierarten konnte ich Jungtiere beobachten. Die Durchquerung mit dem eigenem Auto ist problemlos, doch wenn man gleich früh am Morgen durchfährt, vermeidet man das Fahren in einer endlosen Autokarawane. Es wird im Laufe eines Tages doch sehr voll.
Gerhard Hoffmann