Auf diesen kleinen Zoo wurde ich durch die Zootierliste.de aufmerksam, weil dort Langschwanzoder Javamakaken aufgeführt waren. Also fuhr ich die 100 Kilometer von Berlin aus in den Oderbruch. Was war ich enttäuscht! Es gab die genannten Makaken nicht und Weißbüscheläffchen waren verstorben. Laut Aussage einer Mitarbeiterin wurden diese kleinen Äffchen von Besuchern totgefüttert. So waren noch vier Primatenarten vorhanden: Grünmeerkatzen, Berberaffen, Rhesusaffen und Rotgesichtsmakaken.
Die Tiere, vor allem die Primaten, sind in Gehegen und Käfigen untergebracht, die würdeloser kaum sein könnten. Keine Anzeichen von artgerechter Haltung, von naturnaher Gestaltung. Man sollte der Zooleitung empfehlen, keine exotischen Tiere mehr zu halten, sondern einen Streichelzoo mit Ziegen, Schafen, Eseln, Hühnern, Enten, usw. zu schaffen.
Zuerst erreichte ich die Behausung der Grünmeerkatzen. Ein mit Maschendraht vergitterter Schuppen. Das Futter lag verstreut auf einem erhöht angebrachten größeren Tablett. Dieses Tablett war sehr verschmutzt, pattig.
Ein Autoreifen hing von der Decke, auch der war bekleckert und schmutzig. Ähnlich sah es auch bei den drei Makakenarten aus. Die engmaschig eingezäunten Gehege waren etwas größer, aber ebenfalls für mein Verständnis sehr mangelhaft in der Einrichtung und in der Sauberkeit. Werden die Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren, Kapitel Primaten, des Gutachtens des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft eingehalten?
Mein Fazit: Die Primaten sollten hier herausgenommen werden. Etwas hat mich allerdings nachdenklich gemacht. An den Gehegen waren Tafeln angebracht, aus denen die deutsche Bezeichnung hervorging und woher die Affen stammten. So kamen die Grünmeerkatzen vom Tiergarten Görlitz und die Rotgesichtsmakaken vom Zoo in Berlin. Wollten die Herkunftszoos die Affen loswerden, weil überzählig oder alt? Dem einen Berberaffen fehlte z.B. der rechte Eckzahn. Die gastronomische Einrichtung bestand aus einem Imbiss-Kiosk. Hier konnte man neben Eis auch Würstchen kaufen. Ich leistete mir eine Curry-Wurst. Na ja, als Berliner ist man in dieser Hinsicht verwöhnt. Ich war nach einer Stunde wieder draußen und war deprimiert wegen des Gesamteindrucks dieser zoologischen Einrichtung. Meinen nächsten Zoobesuch werde ich in einem prominenteren Zoo zubringen.
(Mai 2016)
Gerhard Hoffmann