Es ist schon lange her, dass ich den Tiergarten in Wittenberg besuchte. Damals war ich ziemlich entsetzt über die Unterbringung der Krallenäffchen. Sie hausten in einer Art Baracke. Ich habe kein einziges Foto gemacht. Nun war ich gespannt, wie es heute, im Mai 2015 aussehen würde.
Am Eingang gibt es keine Kasse, sondern einen Automaten, ähnlich einer Parkuhr. Hier kann man für 1,00 € eine Eintrittskarte ziehen. Das ist einmalig preiswert! Das bedeutet, dass der Tiergarten von der Stadt und von Spendern gesponsert wird.
Zuerst viel mir auf, dass auf dem Gelände gebaut wird. Fertig ist die Anlage für Klippschliefer, in der auch Gundis (in Freihaltung die erste Anlage in Europa) und Afrikanische Borstenhörnchen vergesellschaftet sind. In Anbauten befinden sich zur Zeit auch Totenkopfäffchen und Zwergseidenäffchen. Erste Fotos gelangen mir gut. Mich interessierten jedoch die Goldkopf Löwenäffchen. Ich konnte sie nirgends entdeckten. Ein Mitarbeiter half mir. Er informierte den Zoogeschäftsführer, Herrn Lindemann. Der kam wenig später und führte mich zu den Löwenäffchen. Die lebten „im Hintergrund“ in einem Behelfsgehege, weil die neue Krallenaffen-Anlage noch im Bau ist. Ich hatte das Glück, dass der Zoochef mich mit in den „Hintergrund“ nahm, das Gehege öffnete und ich so die Löwenäffchen ganz nah erleben durfte. Das war für mich ein großartiges Erlebnis. Es gibt eine Familie, bestehend aus einem Weibchen und einem Männchen mit einem Jungtier auf dem Rücken. Vor allem das Weibchen kam auf Armlänge an mich heran. So gelangen mir sehr gute Fotos.
Ich hätte mich gerne noch länger bei den Löwenäffchen aufgehalten. Doch wollte ich die Zeit des Chefs nicht zu lange in Anspruch nehmen. Er zeigte und erklärte mir den Neubau der Krallenaffenanlage. Hier sollen nach Fertigstellung Springtamarine, Rotbauchtamarine, Lisztäffchen und natürlich die Goldkopf Löwenäffchen ihr neues Zuhause haben. Sieht sehr gut und modern aus. Große Glasscheiben werden Einblick in die Innengehege gewähren. Auf meine Frage nach der Finanzierung der neuen Anlagen erzählte mir der Chef, dass eines Tages ein ehemaliger Einwohner Wittenbergs eine großzügige Summe spendete, so dass die Finanzierung der in Bau befindlichen Anlagen kein Problem darstellt.
Ich sah dann noch die Kattas, Schweinsaffen und Brazzameerkatzen. Alles machte einen guten Eindruck, obwohl die Unterbringung der Primaten nur ein Provisorium darstellte. Ich war also sehr positiv überrascht und werde später, wenn die Affenanlagen fertig sind, wieder hinfahren.
(Stand Mai 2015)
Gerhard Hoffmann