Affenpark Apenheul (Affenhügel) bei Apeldoorn (NL)
In dem großen, grünen Waldgebiet von Apenheul leben nahezu 300 Affen. Über die Hälfte der Affen bewegen sich frei zwischen den Besuchern! Ein Highlight für jeden Primatenfreund. Hier können die Affen fast wie im Freileben beobachtet werden. Fotografieren ist kein Problem, da die Affen an die Besucher gewöhnt sind und nicht weglaufen. Um alle 36 Arten aufzuzählen reicht hier der Platz nicht aus. Deshalb empfehle ich die Internetseite Zootierliste, wo unter Niederlande/Apenheul eine vollständige Liste der gezeigten Affen zu sehen ist. Ich beschränke mich nun auf die beeindruckensten Augenblicke in diesem Park:
Gleich zu Anfang wird man auf einige Sicherheitsmaßnahmen aufmerksam gemacht. Die sind besonders bei den neugierigen Totenkopfäffchen angebracht. Diese quirligen Äffchen springen auf die Schultern oder den Kopf der Besucher und versuchen in den mitgeführten Taschen nach Leckereien zu suchen. Deshalb gibt es am Eingang besondere Taschen, in die die eigenen Taschen unter Verschluss gebracht werden können. Also frei mit direktem Kontakt sind die Totenkopfäffchen. In einer frei zugänglichen Anlage gibt es Kattas, Varis und Rotbauchmakis zu beobachten. Brüllaffen ruhten hoch in den Bäumen und in einem gesonderten Gehege leben Kronensifakas.
Eine größere Gruppe Bonobos bevölkert eine große Anlage. Von einer Plattform sind die Affen gut zu sehen. Borneo Orang-Utans haben ein ähnlich großes Gelände mit einigen Inseln, die von Wassergräben umgeben sind. Eine weitere Besonderheit, auf die ich besonders neugierig war, ist die Anlage für den einzigen außerhalb Asiens lebenden Nasenaffen. Ein paar schöne Aufnahmen von diesen seltenen Stummelaffen konnte ich machen. Eine künstliche Felsenanlage beherbergt Berberaffen. Schwarze Haubenlanguren saßen hoch in den Bäumen und beobachteten neugierig die Besucher. Auch Gorillas haben eine ähnlich große Anlage wie die anderen Großen Menschenaffen. Einige Weißwangen-Gibbons saßen wegen der niedrigen Temperaturen eng zusammengekuschelt auf einem erhöhten Platz.
In einem versteckt liegenden kleinen Nachthaus konnte ich Grauhand-Nachtaffen entdecken. Und dann kam eine Stelle, die mich als Krallenaffenfreund besonders interessierte. Hier liefen frei herum: Kuhls Büscheläffchen (die einzigen in Europa), Zweifarbtamarine, Weißkopfbüscheläffchen, Weißgesichtsakis und Rotbauch Springaffen. Dazu die schönsten Äffchen überhaupt: Goldkopflöwenäffchen. Diese schönen Löwenäffchen laufen frei und ohne Scheu zwischen den Besuchern umher. Man konnte sie also aus nächster Nähe beobachten und fotografieren.
Sehr versteckt um einige Ecken befindet sich ein mit Glasscheiben versehenes Gehege mit Silbernen Seidenäffchen. Ein schönes Gelände ist für die Silbernen Wollaffen und die eigentlichen Wollaffen (wahrscheinlich Hybriden) reserviert. Hier muss ich bemerken, als ich vor 14 Jahren das erste Mal in Apenheul war, bewegten sich auch die Wollaffen frei zwischen den Besuchern. Einer dieser südamerikanischen Wollaffen ergriff meine Hand und er ließ sich wie ein kleines Kind führen. Diese Freiheit gibt es jetzt nicht mehr. Sicher hat es irgendwelche Zwischenfälle gegeben und damit wurde der zu enge Kontakt zwischen Affe und Mensch beendet. Zwischen den einzelnen Großflächen sind verstreut Gelbbrust-Kapuziner und Weißschulter-Kapuziner untergebracht.
Im ganzen Gebiet herrscht Rauchverbot, auer an besonders gekennzeichneten Stellen. Auf dem groen Rundgang ist auch an Familien mit Kindern gedacht. So gibt es einen Affenbaumpfad, SpielDschungel, Klettergarten und verschiedene Restaurants und einen Souvenir-Shop. Also, es ist an alles gedacht. Ich bin voll begeistert von Apenheul. Auerdem konnte ich fr mich neue Affenarten fotografieren: Kronensifaka, Nasenaffe und Kuhls Bschelffchen. Ausnahmslos alle Affen leben in natrlichen Habitaten. Natrlich beteiligt sich der Affenpark an verschiedenen Erhaltungsmanahmen im Rahmen internationaler Schutzorganisationen. (Stand Juni 2015)
Gerhard Hoffmann