Fotografie und die Folgen

Fotografie und ihre Folgen

Nicht nur in Deutschland gibt es interessante Zoos. Auch über die Grenzen hinweg wird viel Mühe aufgebracht, Tiere dem Publikum in artgerechter und naturnaher Umwelt zu zeigen, Wissenschaftlern bei ihrer Arbeit zu unterstützen und einen großen Beitrag zur Arterhaltung zu leisten. Ich werde deshalb zukünftig in unregelmäßigen Abständen meine Erfahrungen auch mit ausländischen Zoos beschreiben. Den Anfang wird der Zoo Basel »ZOLLI« beim nächsten Mal machen.

Zunächst will ich heute erzählen, was ich mit den vielen Tierfotografien machte. Wenn die Anzahl der Fotos dazu führt, dass man die Übersicht verliert, sollte man sich Gedanken über eine sinnvolle Archivierung machen. Ich habe alle Fotos über Säugetiere herausgesucht und festgestellt, dass die Primaten zahlenmäßig alle anderen Säuger überstiegen. Nun wollte ich die Primaten nach taxonomischen Gesichtspunkten ordnen. Dazu nahm ich Brehms Tierleben von 1956 zu Hilfe. Nach Beendigung der Zuordnungen scannte ich die Bilder in den Computer, machte Texte dazu und druckte alles aus. Ein Zoodirektor, studierter Biologe, sah sich das Werk an und meinte, dass die Grundlagen meiner Sortierung völlig veraltet seien und gab mir Tipps für entsprechende Literatur.

Mit diesen für mich neuen Erkenntnissen konnte ich nun systematischer auf Primatensuche gehen. Dabei stieß ich auf ein weiteres Problem: Nachtaktive Primaten. Nur selten und unter erschwerten Bedingungen werden gute und brauchbare Fotos produziert. Man muss im verdunkeltem Nachthaus der Zoos mit Blitzlicht arbeiten. Schon die richtige Einstellung der Entfernung, der Schärfe, usw. ist ein Glücksspiel. Zudem sind die Tiere sehr flink und sitzen kaum still. Außerdem gibt es nicht viele Zoos mit nachtaktive Arten. Eine Alternative wäre, wenn statt eines Fotos eine Zeichnung Verwendung findet. Und da hat mich meine Frau unterstützt. (Siehe nebenstehenden Lepilemur – Halbmaki).

GeGerhard Hoffmannrhard Hoffmann