In der Südheide, im Landkreis Gifhorn, liegt die Gemeinde Hankensbüttel. Und hier hat sich ein Natur-Erlebniszentrum etabliert. Man erfährt Spannendes und Wissenswertes über unsere einheimischen Marderarten. Ein drei Kilometer langes Wegenetz führt zu vielfältigen Lebensräumen, die auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt sind. Ich machte mich nun auf den Weg, um die Marderarten zu erkunden. Ich merkte bald, dass das nicht so einfach ist. So war ich zuerst bei den Dachsen, doch kein Dachs zu sehen. Auch die Einblicke in die unterirdische Welt dieser Tiere brachten kein Licht ins Dunkel. Etwas erfolgreicher war ich bei den Hermelinen. Hier zeigte sich hin und wieder ein Exemplar. So flink unterwegs wie sie waren kam ich kaum zu einem guten Foto. Die nächste Station war die „Marderscheune“. Eine alte Scheune ist das Zuhause von Steinmardern, auch ein altes Auto stand den Mardern zur Verfügung. Ich hatte Glück und konnte Fotos von den bei Autofahrern gefürchteten Tieren machen. Dann hörte ich Stimmen. Eine Pflegerin erklärte Besuchern, während Futter für die Tiere gereicht wurde, gerade die Lebensweise der Iltisse. Dadurch waren die Tiere gut zu sehen und zu fotografieren. Also bin ich mit der Besucher-Gruppe von Gehege zu Gehege, im 15-Minuten-Intervall, mitgegangen und hatte so beste Voraussetzungen, etwas über die Tiere zu erfahren.
Sehr interessant wurde es bei den Baummardern. Ein runder, in halber Baumhöhe angelegter Pfad gibt einen guten Einblick in das von Baummardern bewohnte Habitat. Die Baummarder sind eine eigene Art und vermeiden die Nähe des Menschen (im Gegensatz zu den Steinmardern), sie sind sehr scheu. Doch auch hier lockte das Futter die Tiere aus ihren Verstecken.
Als nächstes ging es zu den Fischottern. Von einem erhöhten Standpunkt blickt man auf einen kleinen Teich. Die Pflegerin warf die Futterstücke ins Wasser und die Otter erhaschten die Beute durch flinkes eintauchen. Die Beute wurde aber an Land vertilgt.
Zwei weitere Höhepunkte erwarteten mich bei den Hermelinen und den Dachsen. Auch die Hermeline kamen aus ihren Verstecken unter der Erde, sie konnten dem dargereichten Futter nicht widerstehen. Sie hatten das hell- bis dunkelbraune Sommerfell. Im Winter färbt sich das Fell weiß. War früher beliebter Pelzschmuck der herrschenden Klasse. Der Jagddruck war so groß, dass sie fasst ausgestorben wären.
Zum Schluss der Runde zeigten sich Dank des angebotenen Futters auch die Dachse in voller Schönheit. Es sind kräftig gebaute Tiere, die mit ihrem starken Gebiss selbst für Menschen gefährlich werden können.
Fazit: Sehr schön angelegte Naturgehege. Es hat sich gelohnt! Aber man sollte unbedingt mit den Pflegerinnen die Futterzeiten wahrnehmen, sonst sieht man die Tiere nicht.

Gerhard Hoffmann