Es ist immer wieder schön, den Tieren im Serengetipark so nahe zu sein. Selbst wenn man eigentlich nur wegen der Primaten in den Park fahren will, ist die Fahrt im Auto durch die in verschiedene Bereiche eingeteilte Landschaft eindrucksvoll. Dabei kommen die Tiere ganz nahe an das Auto heran. Giraffen gehen majestätisch über den Weg, Nashorn und Antilopen beäugen neugierig die Autos, in der Hoffnung, dass Leckereien gereicht werden. Bei den Löwen ist stets ein schwarzweiß gestreiftes Auto mit einem Wärter platziert, um jederzeit eingreifen zu können, und natürlich müssen die Autoscheiben geschlossen sein. Bei den Elefanten kann man aussteigen, um die Dickhäuter näher zu betrachten.
Schließlich erreicht man einen großen Parkplatz. Auto abstellen, und zu Fuß geht es in das Reich der Primaten: Auf einer großen Insel leben Westafrikanische Schimpansen in großer Anzahl. Weibchen tragen ihre Jungen auf dem Rücken, Halbwüchsige tollen im Gras oder im Astwerk der Bäume und die Männchen betrachten ruhig das Treiben. Begehbare Gehege mit Kattas, Schwarzweißen Varis, Weißkopfmakis, Berberaffen, Weißgesichtsakis und Totenkopfaffen garantieren sehr gute Fotos. Unter der größeren Gruppe der Weißschulter-Kapuziner befindet sich auch der Kapuziner, der im Jahre 2013 vom Zoll bei dem Schauspieler und Sänger Justin Bieber beschlagnahmt wurde. Natürlich ist der Kapuziner in der Gruppe nicht zu erkennen, er scheint sich völlig integriert zu haben. Weitere Primaten in Freianlagen sind Weißhandgibbon, Wanderu, Siamang, Lisztäffchen, Mandrill, Mantelpavian, Husarenaffe, Angola Stummelaffe, Brauner Goldstirn Klammeraffe und Grüne Meerkatze. Manchmal muss längere Zeit gewartet werden, bis eine gute Aufnahme gemacht werden kann, denn die Affen sind meist sehr lebhaft oder sie verstecken sich im dichten Gebüsch.
Der gesamte Serengeti-Park macht einen sehr gepflegten Eindruck. Alle Gehege sind sauber und die Tiere scheinen sich wohl zu fühlen, denn es gibt Jungtiere in großer Anzahl. Nicht nur im eigenen Auto, sondern in Bussen kann der Park durchquert werden. Außerdem bietet der Park eine große Anzahl von Vergnügungseinrichtungen wie Wildwasserfahrten, Quadsafaris, afrikanische Tanz- und Akrobatik-Shows sowie ein Freizeitpark mit Riesenrad, Achterbahn und anderen Fahrgeschäften. Für ausreichende Verpflegungsmöglichkeiten stehen Restaurants und Kioske bereit. In sogenannten Lodges kann man übernachten. Ich habe dies probiert und war begeistert. Am Abend kann man nochmals ungestört durch die Affengehege laufen, und am frühen Morgen hört man die Gibbons singen.
Mein Tipp: Früh am Tage den Park besuchen, dann sind die Autoschlangen nicht ganz so lang und die Tiere sind noch nicht müde. Später schiebt sich eine unendliche Blechlawine durch die Gegend und vor allem an warmen Sommertagen liegen die Tiere oft verschlafen im Schatten.
(Oktober 2016)
Gerhard Hoffmann