Vor einigen Wochen wurde ich durch die Vorabendserie SOKO WIEN, deren Handlung sich auch im Tiergarten Schönbrunn abspielte, an meinen Besuch in dem ältesten Zoo der Welt erinnert. Das 9. Affenpflegertreffen im Oktober 2006 fand hier statt, und ich war eingeladen, um mein erstes Buch Krallenaffen & Springtamarine“ vorzustellen.
Am Sonntag konnten wir an einer Zooführung teilnehmen. Es ist ein schöner Zoo. Der Zoo wurde 1752 unter Kaiser Franz I. Stephan eröffnet (weitere hoch interessante Informationen zur Geschichte siehe hier und hier).
Alte Baumbestände und historische Tierhäuser ergeben ein harmonisches Bild. Das imperiale Flair macht den besonderen Charme des Tiergartens aus. Allerdings ist die Kombination aus moderner Tierhaltung und historischen Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen, auch eine große Herausforderung. Doch die Aus- und Neubauten zeigen beeindruckende Ergebnisse. Der Tiergarten Schönbrunn ist vom britischen Experten A. Sheridan vor Leipzig und Berlin zum Besten Zoo Europas 2010 gekürt worden. Dabei spielten die in den vergangenen zwei Jahren erzielten Fortschritte bei der Fertigstellung der ORANG.erie und des Südamerika-Parks eine positive Rolle. Weitere Vorhaben sind die Umgestaltung des historischen Affenhauses, der Eisbären- und Giraffenanlagen. An Primaten werden gezeigt: Halbaffen: Katta, Roter Vari. Neuweltaffen: Braunrückentamarin, Gewöhnlicher Totenkopfaffe (sind während des Umbaus des Affenhauses auf der Universität untergebracht), Lisztaffe, Weißbüschelaffe, Zwergseidenaffe. Altweltaffen: Berberaffe, Weißhandgibbon (Lar), Borneo Orang-Utan. Während die Neuweltaffen auf die Eröffnung ihres historischen Affenhauses warten (Sommer 2012), haben sich die Orang-Utans längst in ihre ORANG.erie eingelebt. Beachtenswert ist das Engagement des Tiergartens beim EEP (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm). Unter diesem Schirm stehen vom Afrikanischen Elefant bis zum Waldrapp 22 Arten, darunter Lisztaffe, Orang-Utan und Roter Vari. Im ESB (Europäisches Zuchtbuch) sind vom Afrikanischen Marabu bis zum Zweifingerfaultier 19 Arten, darunter Katta und Weißhandgibbon, vertreten.
Gerhard Hoffmann