Der 1964 eröffnete und 1995 erweiterte Tierpark in Chemnitz zeigt den Besuchern in knapp 200 Arten über tausend Individuen. Darunter sind zahlreiche bedrohte und seltene Tierarten, von denen 25 in Erhaltungszuchtprogrammen im Tierpark erfasst werden. Darunter können genannt werden: Armurtiger, Lippenbär, Persischer Leopard, Przewalski-Pferd, Wisent, Zwergflusspferd. Was die Primaten angeht, gibt es Erhaltungsschutzprogramme für Goldgelbe Löwenaffen, Lisztaffen,Silberne Seidenaffen, Springtamarine, Costa-Rica-Klammeraffen und Bartaffen.
Der Tierpark ist Mitglied in nationalen und internationalen Zooverbänden wie VDZ, EAZA, WAZA und in der Stiftung Artenschutz. Mit besonderem Stolz verweist der Tierpark auf Erfolge bei der Zucht von Przewalski-Pferden. Es wurden aus der Zucht des Tierparks Chemnitz einige Pferde in der Mongolei ausgewildert.
Doch nun zu den Primaten: Für die Krallenäffchen gibt es einen Rundbau mit Innen- und Außengehegen. Man kann diesen Rundbau betreten und die mit Glasscheiben versehenen Gehege sind im Kreis angeordnet. Diese Gehege mit Goldgelben Löwenäffchen, Lisztäffchen, Silbernen Seidenäffchen, Zwergseidenäffchen und Spingtamarinen können sehr gut eingesehen werden und es ist kein Problem, gute Fotos zu machen.
Ein Stück weiter werden im Tropenhaus Klammeraffen der Unterart Costa-Rica-Klammeraffe (Ateles geoffroyi ornatus) gezeigt. Diese Klammeraffen haben ihr Verbreitungsgebiet in Costa Rica, Nicaragua und Panama. Die IUCN ordnet diese Unterart als stark gefährdet ein, weil ein negativer Trend in der Populationsentwicklung festgestellt wurde. Umso interessanter ist es, wenn man bedenkt, dass Affen dieser Unterart in Europa nur in Chemnitz und in drei Zoos in Frankreich gezeigt werden.
Eine weitere Primatenart sind die Bärenmakaken. Sie leben hier in einem weitläufigen Freigehege. Alle Primaten machten einen guten, gepflegten Eindruck. Eine lesenswerte, sehr zu empfehlende Seite hat der Zoo Chemnitz in seinem Internetauftritt gestaltet. Unter dem Titel „Artenschutz“ gibt der Zoo Einblicke in das Thema „Zoos als Refugien für bedrohte Arten“. Hier wird sehr gut dargestellt, welche wichtigen Aufgaben ein Zoo neben der lebendigen Information für die Besucher hat. Die wissenschaftlich begleitete Zucht zum Erhalt einer Art, zur Verbesserung der genetischen Vielfalt für Populationen im Wildleben und in menschlicher Obhut bedingt eine enge Zusammenarbeit mit anderen Zoos weltweit.
Ein in Europa einzigartiges Vivarium kann mit rund 60 Amphibienarten aufwarten. Vielfältig gestaltete Biotope in vier unterschiedlich temperierten Abteilungen zeigen Amphibien aus aller Welt. Baumsteigerfrösche und Riesensalamander verdeutlichen die unterschiedlichsten Varianten des Lebens im oder in der Nähe vom Wasser.
Zum Tierpark gehört das seit 1995 zugeordnete Wildgatter Oberrabenstein, in dem auf 35 Hektar rund 15 europäische Tierarten gehalten werden. Darunter zählen Baummarder, Wölfe, Wildkatzen, Damhirsche, Rehe, Wildschweine, Hirsche und Wisente.
Also, es lohnt sich allemal den in schöner Landschaft gelegenen Tierpark Chemnitz zu besuchen.
(Mai 2014)
Gerhard Hoffmann