Viele Jahre ist es her, dass ich im Tierpark Hagenbeck gewesen bin. Nun habe ich es gewagt, bin hingefahren und bin begeistert. Gehört doch dieser Tierpark mit zu den schönsten Landschaftsparks Europas und er liegt inmitten der Großstadt Hamburg. Hagenbeck war der erste Zoo, der versuchte, trennende Gitter durch natürliche Elemente wie Wassergräben oder Felsen zu ersetzen. Dadurch entstand ein eindrucksvolles, denkmalgeschütztes Panorama, das den Besucher vortäuscht, mitten in einer Savannenlandschaft mit Zebras, Gnus, Giraffen, usw. zu stehen. Das hat mich damals beeindruckt und ist auch heute noch schön anzusehen.
Man muss das Bemühen der Tierpfleger um eine möglichst artgerechte Tierhaltung anerkennen. Aber mit meinem Steckenpferd, den Primaten hat der Tierpark wenig zu bieten. So gibt es im neuen sehenswerten Tropen-Aquarium in einem Raum freilaufende Kattas zu sehen. Dieser Raum ist wie eine Rancherstation auf Madagaskar ausgestattet und bietet den Kattas viel Platz und Spielmöglichkeiten. Der Besucher kommt dadurch sehr nah an diese Lemuren heran. Das relativ neue Tropen-Aquarium ist mit dem riesigen Becken mit Heien und Rochen eine Sehenswürdigkeit für sich.
Neben den genannten Kattas gibt es noch in einem Gehege mit nicht entspiegelter Glasscheibe Kaiserschnurrbarttamarine und Weißgesichtsakis. Wegen der Lichtreflexe hatte ich keine Chance wegen diese Affen zu fotografieren. Ein Stück weiter sind Mantelpaviane auf einem der üblichen Affenfelsen zu sehen. Besonders Kinder begeistern sich an den Streichen junger Paviane. Dann gibt es noch Sumatra-Orang-Utans in einem sehr attraktiven Gebäude. Das ist für jeden Primatenfreund ein »Hingucker«. Ein großer, glasüberdachter Freiraum mit Palmen, anderen tropischen Pflanzen und jeder Menge Klettermöglichkeiten, einem Bach, in dem sich Zwergotter tummeln, bieten den Menschenaffen ein gut ausgestattetes Habitat. Die Tierpfleger tun ein Übriges, um die Affen zu beschäftigen. Aber auch an die Besucher ist gedacht. Von einer erhöhten Aussichtsplattform hat man einen guten Überblick über das Gelände, und ein kleiner Imbissstand mit Tischen und Stühlen lädt zum Verweilen und Beobachten ein. Mir hat diese Anlage sehr gut gefallen.
Gerhard Hoffmann