Es ist schon ziemlich lange her, dass ich den Tierpark in München besucht habe. In Erinnerung ist mir aber nicht nur ein furchtbar nasser Regentag geblieben. Überdachte Anlagen und Tierhäuser schützten mich vor den ärgsten Regenschauern. Schon damals interessierte ich mich besonders für die Primaten.
Der Tierpark Hellabrunn wurde im Jahr 1911 gegründet. Die Bezeichnung GEO-Zoo wird durch die schönen und großzügigen Naturlandschaften bestätigt. Der aktuelle (2009) Primatenbestand setzt sich aus folgenden Arten zusammen:
Afrika und Madagaskar: Katta, Roter Vari, Roloway-Meerkatze (Unterart von Diana-Meerkatze), Rotscheitelmangabe, Mantelpavian, Mandrill, Westlicher Flachlandgorilla, Schimpanse
Südamerika: Totenkopfäffchen, Braunkopf-Klammeraffe, Lisztaffe
Asien: Siamang, Silbergibbon, Sumatra-Orang-Utan
Besonders zu erwähnen ist die aktive Rolle des Tierparks beim Artenschutz: Przewalski-Urwildpferde im Bayerischen Wald, Mhorrgazelle in Marokko, Orang-Utan auf Sumatra, Steinböcke im National Park Hohe Tauern, Waldrapp in Marokko, Jaguarschutzprogramm in Venezuela, Zuchtgemeinschaft Abruzzengänse, Afrikanischer Wildhund, Antilope Aders Ducker auf Sansibar, Gelbohr- oder Weißohrbüscheläffchen in Brasilien.
Besonders hat mich als Krallenaffenfun gefreut, dass sich der Tierpark Hellabrunn gemeinsam mit dem Zoo von Schmiding bei Wels in Österreich für die Arterhaltung der vom Aussterben bedrohten Gelbohrbüscheläffchen (Callithrix aurita) einsetzt. So wurden im Jahr 2000 im »Paraiso dos Animals«, einem Zoo bei Itatiba (Brasilien), große Zuchtanlagen aufgebaut. In diesen Anlagen sollen unter dem Schirm der brasilianischen Umweltschutzbehörde IBAMA diese stark bedrohten Krallenaffen gezüchtet und ausgewildert werden. Eine wichtige Initiative zur Arterhaltung.
Gerhard Hoffmann