Normalerweise geht man in den Zoo, um Tiere zu sehen, um sich zu entspannen. Aber dann nimmt man einen Fotoapparat mit und beginnt das eine oder andere Tier zu fotografieren. Nach einer gewissen Zeit entdeckt man ein Interesse an bestimmten Tieren. In meinem Falle waren es die Affen. Zuerst die großen Menschenaffen, weil sie sich leichter ins Bild bringen lassen. Aus der »Knipserei« wird dann mit der Zeit eine richtige Sucht, ein Fotojagdfieber!
Beim Schlendern durch die verschiedenen Affenabteilungen schält sich dann eine Gruppe heraus, deren Mitglieder sich als Fotomotiv besonders gut eignen. Bei mir waren es in erster Linie die kleinen Krallenaffen. Es sind meist sehr schöne Tiere, finden aber bei dem normalen Zoobesucher leider recht wenig Beachtung. Es ist nicht leicht, diese kleinen und flinken Äffchen mit gutem Ergebnis abzulichten. Zuerst knipste ich voll drauflos. Im Nu war der 36er Film meiner analogen Spiegelreflex-Kamera voll. Die meisten Aufnahmen mussten mit Blitzlichtunterstützung geschossen werden, und nach der Entwicklung zeigte sich, dass mehr als 50% der Aufnahmen unbrauchbar waren. An was es wohl gelegen hatte? War ich in der Aufregung des Jagdfiebers zu hastig? Hatte ich vergessen, dass sich das Blitzlicht in der Gehegescheibe spiegeln könnte, und somit die Aufnahme wertlos würde? Oder war einfach meine Ausrüstung, inklusive des Blitzgerätes, veraltet und zu langsam?
Erst mit der Anschaffung einer neuen Ausrüstung, aber noch analog, und mit der Überwindung der inneren Unruhe wurden die Ergebnisse wesentlich besser. – Aus dieser harmloser Fotojagd in den beiden Zoos in Berlin wuchs das Verlangen nach mehr! Andere Zoos mit anderen Krallenaffenarten wurden gesucht, gefunden und besucht. Die Fotojagd alleine genügte nun nicht mehr, und der Wunsch nach mehr Informationen über die Äffchen wurde immer stärker. Welche Zoos ich besuchte und wie ich an Informationen über die Äffchen kam, das sollen die nächsten Beiträge an dieser Stelle zeigen.
Gerhard Hoffmann