Ja, einer der größten und schönsten, und es ist ein Tierpark, in dem sich auch einige Exoten befinden. Es war ein warmer Spätsommertag im September und ich war schon früh im Park, so dass sich die Besucherzahlen noch in Grenzen hielten. Wegen der Corona-Auflagen wurde auch hier auf die Hygiene-Vorschriften hingewiesen und an allen Gehegen wurde auf den Abstand zueinander und den Gebrauch des Mund-Nasen-Schutzes erinnert. Alle Besucher hielten sich daran. Auch waren die meisten Veranstaltungen, wie Fütterungen und Greifvogelvorführungen wegen des möglichen Besucherandranges, abgesagt.
Der Wildpark ist bemüht, den etwa 129 gezeigten Tierarten mit rund 1200 Tieren einen natürlichen Lebensraum zu bieten. Das ist in dem großen Waldgebiet auch gut gelungen.
Himalaya-Thar Schneeleopard Kamschatkabär
Neben den heimischen Tierarten werden auch Yaks, Moschusochsen, Kamschatkabären, Sibirische Tiger, Schneeleoparden, Polarfüchse, Timber-Wölfe, Nandus, Pelikane, Präriehunde und verschiedene exotische Vogelarten gehalten. Von den Anlagen der „Exoten“ waren für mich die Kamschatkabären und die Schneeleoparden besonders interessant. Was mir bei der Anlage der Schneeleoparden nicht so gut gefiel, war die Nähe zur Anlage der Himalaya-Thars. Beide Anlagen waren nur durch einen starken Maschendrahtzaun getrennt. Wenn einer der Thars sich auf dem Gelände aufhielt, stellte das für einen der Schneeleoparden eine deutliche Stresssituation dar. Er lief zähnefletschend am Maschendrahtzaun aufgeregt hin und her. Hier wäre vielleicht eine Sichtblende angebracht.

In der Mittagshitze suchten viele Tiere für ihre Siesta schattige Plätze auf. So lag ein Tiger zwar sichtbar, aber nicht gut zu fotografieren, im Schatten eines großen Busches. Die Timber-Wölfe und die erwachsenen Polarfüchse hatten sich im dichten Wald versteckt, wo es augenscheinlich kühler war. Nur den Europäischen Braunbären und Kamschatkabären schienen die Hitze nichts aufzumachen. Auch der Schneeleopard konnte wegen der Anwesendheit des Himalaya-Thars in der Nachbarschaft kein Auge zu machen; und die jungen Polarfüchse tollten spielerisch umher. Sogar einigen Huftieren war es zu warm, so lag ein Rothirsch träge auf dem kühlenden Waldboden. Ich empfehle daher, bei hohen Sommertemperaturen recht frühzeitig oder am späteren Nachmittag die Runde durch den Park zu machen. In der Mittagszeit kann man sich in eine der Gaststätten oder am Imbiss ausruhen und stärken. Gut besucht war auch der Baumwipfelpfad mit einer 45 Meter hohen Aussichtsplattform. Allerdings musste man hier eine Extragebühr entrichten. In der Nachbarschaft zum Park befindet sich ein „Schäferdorf“. Hier stehen Appartements und Schäferwagen zum Übernachten für interessierte Besucher (mit Kindern) bereit.
Die Adresse: Wildpark Lüneburger Heide, 21271 Hanstedt-Nindorf. Die Anfahrt ist gut ausgeschildert.

Gerhard Hoffmann