In der Südheide, im Landkreis Celle, liegt die Gemeinde Müden an der Örtze. Und hier gibt es einen Wildpark. Ich war neugierig, wie unter Corona-Bedingungen ein Wildpark funktioniert.
Der Parkplatz war voller Autos aus vielen deutschen Bundesländern und aus Dänemark und den Niederlanden. Am Eingang, vor dem Kassenhäuschen wurde auf die Hygienemaßnahmen aufmerksam gemacht. Also Mund-Nasen-Schutz angelegt und auf 1,5 Meter Abstand geachtet. Aber nach dem Passieren der Kassenanlage war alles wie immer. Kein Gesichtsschutz mehr, doch auf Abstand wurde von allen Besuchern geachtet. Auch die Gaststätte hatte die Tische weit auseinander aufgestellt.

Die Anlage mit sehr großen Wald- und Wiesenflächen bietet den Tieren genügend Auslauf. Gleich zu Anfang des Rundweges überraschte mich ein Nandupaar, dessen Weibchen gerade brütend auf ihrem Nest saß und die vorbeigehenden Besucher anfauchte. Danach gibt es einen Aussichtspunkt, von dem man einen Blick in das Gehege der Mufflons werfen kann. Schöne Tiere, vor allem die Männchen mit großen geschwungenen Hörnern beeindrucken. Weitere sehr große Freiflächen waren mit Damwild, Rothirschen, Elchen, Wildschweinen, Sikawild und „Graue-Gehörnte-Heidschnucken“ belegt. Dazwischen leben Waschbären am fließenden Bach, Marderhunde und Frettchen. Auch Alpakas werden gezeigt. Die sahen nach einer Schur sehr nackend aus. Afrikanische Zwergziegen sind in einem Streichelgehege ein besonderer Anziehungspunkt für Kinder.

Für mich war die Anlage mit den Volieren für Eulen und Raubvögel ein Höhepunkt. Afrikanischer Weißgesichtskauz und Uhu bei den Eulen und Blaubussard, Buntfalke, Wüstenbussard, Geierrabe und Indische Laufente, sowie Abbott- Gelbwangen Kakadu sind vorhanden. Während einer beeindruckenden Flugschau zeigten zwei Trainerinnen ihre Erfolge beim Training der Bussarde. Solche Flugstunden sind für die Gesundheit und für das Wohlbefinden der Vögel notwendig. Während der Vorführung sammelten sich natürlich eine Menge Besucher rund um den Platz. Die Trainerinnen machten mehrmals auf die Einhaltung der Abstände aufmerksam. Natürlich sind auch Wildfutterautomaten vorhanden, so dass vor allem die Kinder die Damhirsche im Kontaktgehege und die Zwergziegen mit den Pellets füttern können.
Neben den Wildtieren sind auch einige domestizierte Tiere (Haustiere) zu sehen. Zum Beispiel: Hängebauchschweine, Leineschafe, Meerschweinchen, Deutsche Riesenkaninchen, verschiedene Hühnerrassen, Tauben und Shetlandponys.
Insgesamt macht der Wildpark einen sehr guten Eindruck. Für mich war der Besuch endlich eine Abwechslung zu Corona-Zeiten.

Gerhard Hoffmann