2003 war ich das erste Mal im Zoo Dresden. Seitdem hat sich einiges verändert. Damals gab es ein Primatenhaus mit Schwarzen Löwenäffchen. Die sind heute (Oktober 2011) nicht mehr im Bestand. Ein Tierpfleger antwortete auf meine entsprechende Frage mit den Worten: „Wir hatten früher auch schon schöne Primaten“.
Ich konnte diese Aussage nicht deuten, konnte auch nicht nachfragen, denn auf dem Freigehege der Wollaffen tat sich etwas und die Tiere waren zum Fotografieren günstig positioniert. Aber nicht nur Wollaffen, sondern im neuen, sehr schönen Professor-Brandes-Haus (ehemaliger Zoodirektor) konnte ich in großzügig gestalteten Habitaten verschiedene Primaten entdecken: Weißkopfsaki, Bartaffe, Guereza, Kronenmaki (für mich eine Premiere, neuer Primat fotografiert) und Kaiserschnurrbarttamarin. Hinter den Kulissen, sozusagen im Kuraufenthalt, befindet sich noch ein Springtamarin. Die größeren Affenarten haben Außenanlagen, die von den Besuchern nur durch Wassergräben getrennt sind. Nach einem Afrikahaus, einer Löwenschlucht, sowie Giraffen- und Zebraanlage wurde im Juli 2010 das als Tropenhaus konzipierte Professor-Brandes-Haus eröffnet. 2009 wurde eine begehbare Kattainsel geschaffen und 2011 erhielten die Schneeleoparden eine neue Anlage. Das alte Primatenhaus ist nun abgerissen. Desweiteren beherbergt der Zoo Mandrills, Rhesusaffen, Sumatra-Orang Utans und Mohrenmakis.
Der Zoo Dresden hat eine bewegte Vergangenheit. 1861 gegründet, wurde der Zoo durch seine Artenvielfalt und durch seine Zuchterfolge vor allem bei Orang Utans und Raubtieren bekannt. Der Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Zoos gelang mit einer großen Beteiligung der Dresdener Bevölkerung. Heute beteiligt sich der Zoo mit vielen Arten am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) und am Europäischen Zuchtbuch (ESB).
Januar 2012
Gerhard Hoffmann