Der seit 1934 bestehende Zoo hat die Zeichen der Zeit erkannt. Um den heutigen Vorstellungen einer Institution, in der Tiere artgerecht gehalten werden und trotzdem den Besuchern eine gute Sicht auf die Tiere zu gewährleisten, hat der Zoo Duisburg einen Plan zur zukünftigen Aufgabenstellung des Zoos als einer der bedeutendsten Zoos des Ruhrgebiets, erarbeitet. In den vergangenen Jahren sind nach diesem Plan eine Gorilla-Anlage, ein Giraffenhaus, eine Riesenotteranlage, die Rio Negro Tropenhalle mit anschließendem Aquarium (seltene Flussdelphine) und eine Erlebniswelt entstanden. Für kommende Aufgaben enthält der Plan neue Anlagen für Bären, Orang-Utans und ein Korallenbecken. Der Wirtschaftshof soll neu entstehen und die Gastronomie auf den neuesten Stand gebracht werden. Der Zoo Duisburg ist an einigen Schutzprojekten der WAZA (Weltzooverband) beteiligt. Vom Zoo werden internationale Zuchtbücher für Pinselohrschweine, Fossas und Bärenstummelaffen geführt.
Ich konnte mich vom guten Primatenbestand überzeugen: Bei den Lemuren gibt es Rote Varis, Schwarzweiße Varis und Kattas. Die Neuweltaffen sind mit Zwergseidenäffchen, Weißbüscheläffchen, Springtamarin, Rothandtamarin, Lisztäffchen und Goldgelben Löwenäffchen vertreten. An Altweltaffen sind Mandrills, Dscheladas, Bartaffen, Brazza-Meerkatzen, Diana-Meerkatzen und Große Weißnasenmeerkatzen, sowie Bärenstummelaffen zu sehen. Die Menschenaffen sind mit Schopfgibbon, Siamang, Orang-Utan und Flachlandgorilla vertreten. Die für den Schutz der Menschenaffen von der EAZA (Europäische Zoogemeinschaft) für 2011 ins Leben gerufene Kampagne wird auch vom Duisburger Zoo unterstützt. Während der Kampagne sollen von allen 300 Mitgliederzoos Spenden in Höhe von € 500.000,00 gesammelt werden. Außerdem hat der Zoo einen „Cent für den Artenschutz“ eingeführt. Von jeder verkauften Eintrittskarte werden 2 Cent für internationale Artenschutzprojekte abgeführt. Zum Beispiel für den Schutz des Lebensraumes der Faultiere und Goldgelben Löwenäffchen im Atlantikwald Brasiliens.
Was mich noch ein wenig störte, ist die Unterbringung der Meerkatzen. Hier könnte ich mir großzügigere Innen- und Außen-Anlagen vorstellen. Aber wie überall, ist auch dies eine Frage des Geldes. Vielleicht findet sich ja noch ein Sponsor für diese zusätzlichen Arbeiten.
November 2011
Gerhard Hoffmann