Diesen Zoo muss man mehrmals besuchen, um die Entwicklung in den letzten Jahren verfolgen zu können. Schon 2011 schrieb ich, dass die damals im Bau befindliche Halle, das GONDWANALAND, riesige Ausmaße einnehmen werde. Wenige Monate später war ich wieder im Zoo Leipzig und sah dieses Gondwanaland als Tropenhalle mit erstaunten Augen. Was der Zoo hier aufgebaut hat, ist einfach unglaublich! Man kann sich in einem Boot durch den tropischen Urwald fahren lassen oder geht einfach zu Fuß durch den Regenwald und entdeckt ein Kaleidoskop von tropischen Pflanzen und Tieren. Mehr als 24000 Pflanzen aus Baumschulen Floridas, Thailands und Malaysias wurden in die Halle gepflanzt. Auf der überdachten Fläche, größer als zwei Fuballfelder, leben 140 exotische Tierarten und rund 500 verschiedene Baum- und Pflanzenarten.
Nach sechs Jahren war ich nun wieder im Zoo und konnte sehen, was sich verändert hat. Die Pflanzen sehen nun nicht mehr so aus, als wären sie gerade als Dekoration hingesetzt. Jetzt ist alles zu einem harmonischen Miteinander eines Regenwaldes zusammengefügt. Dazwischen die Gehege der Tiere. Für mich natürlich die der Primaten. Es ist beeindruckend, wie Totenkopfäffchen geschwind im Grün der Bananenbäume herumturnen. Neben einer Insel mit freilaufenden Totenkopfäffchen (am Eingang zur Insel werden die Taschen kontrolliert), leben in großen Flächen: Kronenmakis, Eulenkopfmeerkatzen und Dianameerkatzen. Frei bewegen können sich auch Weißgesichtsakis.
Ich bin also begeistert vom Gondwanaland. Es gibt aber auch noch andere Highlights für den Primatenfreund: Gleich am Zooeingang die Affeninsel mit Goldgelben Löwenäffchen, Rotschwänzigen Kaiserschnurrbarttamarinen und Schwarzen Brüllaffen. In einer weiteren Anlage leben Bartaffen (Wanderus) und ein Stück weiter befindet sich das im Jahre 2001 eröffnete PONGOLAND. Ständig auf Beobachtungsposten sind Mitarbeiter des Max-Planck-Institutes Leipzig, die sich vor allem für die Menschenaffen interessieren: Bonobos, Westafrikanische Schimpansen, Westliche Flachlandgorillas und Sumatra-Orang-Utans. Weißhandgibbons leben in der Orang-Utan-Anlage und in weiteren Anlagen kann man Rhesusaffen, Husarenaffen, Silberäffchen, Weißbauch-Zwergseidenäffchen und Zwerg-Plumploris beobachten.
Der Zoo Leipzig beteiligt sich im Rahmen des Internationalen Zuchtbuches für Tiger, Anoas, Mähnenwölfe und Sumatra-Nashörner. Sumpfkrokodile, Weißnackenkraniche, Anoas, Mähnenwölfe und Eulenkopfmeerkatze werden für das Europäische Zuchtbuch geführt. Der Zoo unterstützt und ist beteiligt an der Auffangstation (Endangered Primate Rescue Center im Cue Phuong Nationalpark) für seltene Primaten in Vietnam. Als Mitglied der Wild Chimpanzee Foundation (Max-Planck-Institut, Leipzig) unterstützt der Zoo auch mit Mitarbeitern vor Ort die Arbeit mit Schimpansen im Tai-Nationalpark, Elfenbeinküste.