Der Gesamteindruck war gut. Viele neue Anlagen gibt es zu bestaunen. Besonders gut hat mir Takamanda gefallen mit einer großen Fläche für Mantelpaviane, Schimpansen in einem schönen, geräumigen Innengehege mit Zugang nach draußen. Weißscheitelmangaben werden zusammen mit Warzenschweinen in einem recht großen Gehege gezeigt. Hier kann man von einem überdachten und verglasten Aussichtsraum die Tiere sehr gut beobachten. Alle genannten Primaten hatten Jungtiere. Im Takamanda-Land ist die Unterbringung der Tiere sehr gut gelöst. Alle Einrichtungen sind naturnah gestaltet.
Weniger gut gefallen haben mir die Unterkünfte der anderen Primaten. Zufriedenstellend noch die Schweinsaffen, aber im sogenannten Südamerikahaus finden sich Gehege, die den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden (weil zu klein). Für die Besucher sind die Tiere zu versteckt gehalten: Lisztaffe, Rotschwanz Kaiserschnurrbarttamarin, Rothandtamarin, Totenkopfaffe, Weißbüschelaffe, Weißgesicht-Büschelaffe und Zwergseidenaffe. Außer diesen genannten Primaten sind noch folgende Affen im Angebot: Orang-Utan, Ekuadorianischer Braunkopf-Klammeraffe, Gehaubter Kapuziner, Monameerkatze, Nördlicher Weißwangen-Gibbon, Schwarzwangen Weißnasenmeerkatze und Weißkopfmaki. Doch trotz der Mängel ist der Zoo sehenswert. Sicher würde man gerne die Situation für Besucher und Tiere verbessern. Aber wie überall, ist es ein Finanzierungsproblem.
Ich konnte hier die selten in Zoos gehaltenen Weißscheitelmangaben fotografieren. Und trotz vergitterter Käfige gelang mir von der Monameerkatze ein guter Schnappschuss.
Im Bau befindlich ist ein Affentempel im Stil von „Angkor Wat“, eines berühmten Tempels in Kambodscha. Welche Affen künftig hier zu sehen sein werden, ist mir nicht bekannt. Es gibt natürlich noch viele Tiere in den Bereichen: Taigalandschaft „Kajanaland“, Savannenlandschaft „Samburuland“, der unterirdische Zoo, das Aquarium, der Wolfswald.
Der Zoo Osnabrück ist Mitglied der EAZA und beteiligt sich an deren Aktionen mit Freilandprojekten, Zuchtbüchern und arbeitet mit der Universität Osnabrück und anderen wissenschaftlichen Institutionen an der Forschung über die Ökologie der Tiere und ihres Lebensraumes zusammen. Ich habe es nicht bereut, nach Osnabrück gefahren zu sein.
Gerhard Hoffmann