So lautet die Headline im überarbeiteten Flyer des Zoos. Deshalb überarbeitet, weil als neue Attraktion, ein POLARIUM, mit Eis- und Meereswelten, eröffnet wurde. Aber vom Eingang führte mich der Weg zunächst ins DARWINEUM. Bei meinem letzten Besuch in 2017 sind die Fotos von den Borneo-Orang-Utans nicht besonders schön geworden. Also wollte ich nun neue Fotos schießen.

Wenn man das Darwineum betritt wird man erst einmal mit der Entstehungsgeschichte der Erde, des Lebens und insbesondere der Primaten und Menschen konfrontiert. Ehrlich gesagt, hat mich das in der Vergangenheit wenig interessiert. Aber nun hatte ich zeitmäßig den ganzen Tag zur Verfügung, so dass ich mich näher mit unserer Entstehungsgeschichte befassen konnte. Und je mehr ich in den sehr gut gestalteten, nach Erdzeitaltern sortierten Schauelementen umgesehen hatte, je neugieriger wurde ich und ich werde später noch mehr über dieses Thema in Erfahrung bringen. Doch heute erspähte ich vom beginnenden Leben mit den Ammoniten und Trilobiten, über die Dinosaurier die Entwicklung des Menschen vom Sahelanthropus über Australopithecus und Homo neanderthalensis bis zum Homo sapiens, des heutigen Menschen. Ich werde demnächst meine Neugier bei einem Besuch im Museum für Naturkunde Berlin befriedigen.
Doch nun weiter im Zoo: Nach der Abteilung „Wie alles begann“ folgten die Anlagen für Menschenaffen. Und hier hatte ich tatsächlich Glück die Borneo-Orang-Utans gut vor die Linse zu bekommen. Es gibt auch noch Westafrikanische Flachlandgorillas und Weißhandgibbons. Neben diesen drei Menschenaffen befinden sich noch Brazza-Meerkatzen und Gelbbauch Zwergseidenäffchen im Darwineum. Ein Stück weiter des Weges liegt die Anlage der Kattas. Die Temperaturen waren noch recht frisch, so dass sich die Kattas im Warmhaus tummelten. Es waren etliche sehr junge Kattas auf den Rücken der Eltern zu beobachten. Diese jungen Kattas versuchten sich auch mal von der Mutter zu entfernen um das Klettern in vorhandenem Buschwerk zu üben. Was teilweise noch sehr ungeschickt aussah.

Von hier führte mich der Weg zu den Husarenaffen. Eine sehr schöne Anlage mit weitläufigem Freigelände. Auch hier waren junge Äffchen zu beobachten. Übermütig sprangen sie durchs Gelände und durch ihre schlanke Gestalt und ihre feingliederigen Extremitäten sahen ihre Bewegungen immer elegant aus. In der Anlage für Neuweltaffen tummelten sich Rothandtamarine, Weißgesicht Büscheläffchen und Haubenkapuziner. In einigen Veröffentlichungen werden die Kapuziner des Rostocker Zoos als Rückenstreifenkapuziner (Sapajus libidinosus) bezeichnet. Ich unterhielt mich mit der Revierleiterin und bekam zu hören, dass in der Vergangenheit bei den Kapuzineraffen in Rostock nicht auf eine Artenreinheit geachtet wurde, eine Vermischung stattgefunden hat. So hat man beschlossen, die Rostocker Kapuzineraffen als Gehaubte Kapuziner (Sapajus apella) zu bezeichnen. O.k., damit macht man nichts falsch, denn die Gattung Sapajus beinhaltet insgesamt acht Arten Gehaubter Kapuziner.

Weitere, in der Zootierliste genannte Primaten, Bartaffe (Wanderu), Roter Vari, Rio-Napo-Tamarin, Senegal-Galago, und Weißbüscheläffchen konnte ich nicht ausfindig machen. Wahrscheinlich hielten sich diese Primaten wegen des kühlen Klimas in wärmeren Gefilden auf.

Es war jedenfalls ein schönes Erlebnis und ich werde mich demnächst eingehender mit der Erdgeschichte, der Entwicklung des Lebens, der Primaten und des Menschen beschäftigen.
Gerhard Hoffmann