2016 wurde der Zoo Rostock als Bester Zoo Europas in der Kategorie B (das heißt, mit bis zu 1 Million Besuchern pro Jahr) ausgezeichnet. Damit liegt dieser Zoo knapp vor den Zoos in Frankfurt und Osnabrück.
Ich war 2012 das letzte Mal dort. Damals hatte das DARWINEUM neu eröffnet. Nun, nach 5 Jahren wollte ich sehen, was sich verändert hat. Außerdem wollte ich für mein Buch über die Menschenaffen noch Fotos vom Borneo Orang-Utan machen. Ich war am Sonntag dort und es herrschte reger Betrieb von interessierten Besuchern. Das DARWINEUM war sehr gut besucht und ich musste Geduld aufbringen, um die in den schönen Innengehegen befindlichen Primaten richtig ins Bild zu bringen.
Da es draußen noch nicht richtig warm war, waren alle Menschenaffen im Innenbereich zu sehen. Große Glasscheiben, wie Schaufensterscheiben, trennen die Besucher von den Habitaten der Affen. Die Einrichtung dieser naturnah anmutenden Einrichtungen finde ich einmalig.
Trotz des Andranges vor einigen Fenstern konnte ich schöne Aufnahmen machen von: Brazzameerkatzen, Gelbbauch-Zwergseidenäffchen, Weißhandgibbons, Westliche Schimpansen, Westliche Flachlandgorillas und natürlich von den Borneo Orang-Utans. Im Innenbereich konnte ich ein älteres Männchen, welches sich leider nur im dunkleren Hintergrund aufhielt, ein Weibchen mit ihrem etwa drei- bis fünfjährigen Kind beobachten und fotografieren. Dabei war es interessant zu sehen, wie das Kind seine Mutter zum Spielen animieren wollte. Doch die Mutter wollte eigentlich nur ihre Ruhe haben, denn es war Mittagszeit, wo die Affeneltern gerne ihren Mittagsschlaf halten. Etwas beleidigt kletterte das Kind schließlich auf Mutters Rücken und beide suchten einen Ruheplatz im Kletterbereich auf.
Mit diesen Eindrücken verließ ich das DARWINEUM und ging durch das parkähnliche Gelände des Zoos zu weiteren Primaten in kombinierten Innen-/Außengehegen. Im Außengehege der Gehaubten Kapuziner fütterte unter Aufsicht einer Tierpflegerin eine angemeldete Besuchergruppe die neugierigen und sehr beweglichen Äffchen. Dabei konnte ich die unterschiedlich ängstlichen bis mutigen Handhabungen der Kinder bei
der Darreichung der Futterstückchen beobachten. Was bei den Kapuzineräffchen auch nicht anders war. Auch bei denen gab es ängstliche und mutige Affen. Dies konnte ich von einem erhöhten Standort des Südamerikahauses beobachten. In diesem Haus gibt es noch Rothandtamarine, in das Freigehege der Rothandtamarine kann man hineingehen und ist so ganz dicht bei den Krallenäffchen. Doch diese sind so flink unterwegs, dass es schwierig ist ein gutes Foto zu schießen.
Dann gibt es noch Weißgesicht-Büscheläffchen und Husarenaffen, die große Freigelände benutzen können. Auch Kattas fehlen nicht. Für diese Halbaffen war es anscheinend im Außenbereich zu kühl, so dass sie lieber im Warmhaus, hinter einer großen Glasscheibe blieben.
Außer den von mir gesichteten Primaten gibt es noch Wanderus, Mandrills, Rote Varis, Senegal-Galagos, Weißbüscheläffchen und Rio-Napo-Tamarine.
(September 2017)
Gerhard Hoffmann