Der Zoo Salzburg (Tiergarten Hellbrunn) liegt im Süden Salzburgs in der Gemeinde Anif in einmaliger Landschaft am Hellbrunner Berg. Eine steile Felswand begrenzt den Zoo auf der einen Seite, die andere Seite grenzt an eine hügelige Auenlandschaft. Der Zoo ist in die Parklandschaft des Schlosses Hellbrunn integriert. Ich besuchte den Zoo erstmals im Oktober 2006 und urteilte damals „klein aber fein“. Mit der thematischen Gestaltung des Geo-Zoos wurden drei tiergeographische Zonen geschaffen: Eurasien, Südamerika und Afrika. Es wurde eine großräumige Afrikaanlage aufgebaut, die mit den Arealen für Geparden und Breitmaulnashörner auch große internationale Beachtung fand. Jedoch geriet der Zoo wegen Sicherheitsmängeln in die Schlagzeilen. Aus der hochgelobten Gepardenanlage konnten zweimal hintereinander Geparden entkommen. Gegen die damalige Zoodirektorin wurde ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft wegen der Gefährdung von Besuchern eingeleitet, und obwohl 220000 Euro in einem ausbruchssicheren Umbau der Anlage investiert wurden, gelang es 2014 erneut einem Geparden zu entkommen. Die Zoo-Chefin verlängerte daraufhin ihren zum Ende des Jahres auslaufenden Vertrag nicht.
In drei kleineren Tierhäusern werden einige Vertreter der Neuweltaffen gezeigt: Kaiserschnurrbarttamarine, Goldkopf-Löwenäffchen, Zwergseidenäffchen und Bolivianische Totenkopfaffen im Tropen- und Südamerikahaus. Diese kleinen Äffchen sind mit Grünen Leguanen, Fischen, Amphibien, Reptilien und dem Südlichen Kugelgürteltier vergesellschaftet. Weißhandgibbons haben seit Februar 2015 ein neues Gibbonhaus, in dem auch die Lisztaffen untergebracht sind.
Die Gehaubten Kapuziner können sich bei geeignetem Wetter in einem größeren Freigelände aufhalten und Kattas bewegen sich frei im gesamten Zoogelände. Vom Dach des Löwenhauses können Diana-Meerkatzen, die mit Pinselohrschweinen zusammenleben, beobachtet werden. Dianameerkatzen wurden bei meinem Besuch 2006 noch nicht gezeigt. Statt dessen gab es damals Weißscheitelmangaben.
Der Zoo Salzburg als wichtige Bildungseinrichtung ist ein Ort der Begegnung zwischen Mensch, Tier und Natur. So soll erreicht werden, dass sich immer mehr Menschen für den weltweiten Schutz von Tierarten und deren Lebensräume einsetzen. Der Zoo kooperiert im Rahmen von wissenschaftlichen Projekten mit der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg.
Vom Zoo werden unterstützt:
- die Wiedereinbürgerung der Przewalski-Pferde in der Mongolei
- die Zucht und Auswilderung des Habichtskauzes in Österreich
- die Erforschung der Lebensgewohnheiten der Gänsegeier in Österreich
- die Wiederansieldung des Waldrapps in Österreich
- das Alpensteinbock-Projekt in Tirol und Salzburg
- die Erforschung der Kommunikation von Breitmaulnashörnern in Kooperation mit der Universität Olomouc in Tschechien
Der Zoo Salzburg ist Mitglied der EAZA und der WAZA und nimmt an vielen Zuchtprogrammen im Rahmen des EEP teil.
Im Jahre 2014 kamen 7 % mehr Besucher als 2013 in den Zoo, so dass sich die Besucheranzahl auf über 307 000 erhöhte.
Mein Eindruck resultiert vom Besuch 2006. Damals waren einige Gehege durchaus verbesserungswürdig. So zum Beispiel der Wohnbereich des Goldkopf-Löwenäffchens. Sicher hat man inzwischen mit den neuen Anlagen auch die Habitate der kleinen Äffchen entsprechend aufgewertet. Ansonsten waren schon damals alle Tiere in einem sehr guten Zustand.
(Besuch 2006, Daten 2014 ergänzt)
Gerhard Hoffmann